Shanghai Daily
Die Künstlerin hat 5 1/2 Jahre in Shanghai gelebt. Die Erlebnisse aus dieser Zeit hat sie in einem Bilder-Tagebuch dokumentiert.
Shanghai ist an jeder Ecke spannend, laut, anders als Zuhause. Das Motto in dieser Stadt lautet: "Geht nicht gibt´s nicht!" Es gibt so viele parallele Welten in dieser Stadt, so viele Wege die man als Expat gehen konnte. Meine Welt war sehr begrenzt auf häufig wiederkehrende Situationen. Ich bin viel mit dem Fahrrad in Shanghai unterwegs gewesen. An den Wochenende waren wir mit einem Motorrad unterwegs. Der Verkehr in Shanghai ist chaotisch. Sie haben die gleichen Regeln wie wir, aber selten hält sich jemand daran. Es funktioniert trotzdem. In 2003 überwiegten die Fahrradfahrer auf den Radwegen. In 2008 hatten alle E-bikes, ich war eine der letzten die mit einem Fahrrad unterwegs war, mit Ausnahme der Lastenfahrräder. Die Speisen in China sind unbeschreiblich vielseitig. Es wird alles gegessen. Knigge ist nicht bekannt. In Kulturkreisen gibt es eine traditionelle Teezeremonie. Ein Stadtviertel ist diesem Thema gewidmet, ein Teeladen neben dem anderen. Überhaupt gibt es viele Zunftviertel oder Zentren die sich auf ein Thema spezialisiert haben: Fakemarkt, Tiermarkt, Pflanzenmarkt, Elektromarkt, Stoffmarkt, Parks, ...In diesen Welten bekommt man alles was das Herz begehrt. Wo man auch hingeht, sind schon unzählig viele andere Menschen da. Es ist immer laut und voll. Einer meiner favorisierten Häuser war das Paramount, ein Ballsaal mit Lifeorchester, wo jeden Abend zum klassischen Ball eingeladen wird, mit Ballkleid und Smoking oder zumindest Anzug oder Sakko. Singles können sich Tanzlehrer für den Abend buchen. Die für mich wichtigste Straße ist die Fuzhou-Lu, die Künstlerbedarf-Strasse. Ein Paradies für Maler. Architektonisch gibt es sehr viele wunderschöne Gebäude, die leider in der Masse der Häuser unter gehen. Man könnte stundenlang weiterschreiben.